Tauchsieder

Von einem Gefangenen aus der ehemaligen Vollzugsanstalt Ludwigsburg verbotenerweise hergestellter Tauchsieder bestehend aus zwei Schuhlöffeln, Schnur, einem Holzstück und daran befestigten Kabeln.

Tauchsieder kommen bei Gefangenen u.a. als Bestandteile von selbstgebauten Schnapsbrennereien zum Einsatz.

Von einem Gefangenen aus der ehemaligen Vollzugsanstalt Ludwigsburg verbotenerweise hergestellter Tauchsieder bestehend aus zwei Schuhlöffeln, Schnur, einem Holzstück und daran befestigten Kabeln.

Tauchsieder

Bei diesem Tauchsieder handelt es sich um einen sogenannten „verbotenen Gegenstand“, welcher von einem Gefangenen der ehemaligen Vollzugsanstalt Ludwigsburg vor 1989 u.a. aus zwei Schuhlöffeln hergestellt wurde. Verbotene Gegenstände zeichnen sich dadurch aus, dass der Häftling keinen Besitzanspruch darauf hat, weshalb sie von den Justizvollzugsbeamten konfisziert und in den meisten Fällen sofort entsorgt werden.

Objektbezeichnung

Tauchsieder

Datierung

1989

Sammlung

Lehrmittelsammlung des Strafvollzugsmuseums Ludwigsburg

Tätowiergerät Hechingen

Tätowiergerät aus einem Elektrorasierer, mehrere Farbtuben und eine Tätowiernadel aus einem Fineliner, gefunden 2012 in der JVA Hechingen und mittlerweile Objekt des Strafvollzugsmuseums

Tätowierwillige Häftlinge greifen auf die unterschiedlichsten Hilfsmittel zurück, ohne Rücksicht auf die Gesundheitsrisiken.

Tätowiergerät aus einem Elektrorasierer, mehrere Farbtuben und eine Tätowiernadel aus einem Fineliner, gefunden 2012 in der JVA Hechingen und mittlerweile Objekt des Strafvollzugsmuseums

Tätowiergerät

Dieses Tätowiergerät aus einem elektrischen Rasierapparat wurde 2012 in der JVA Hechingen beschlagnahmt.

Objektbezeichnung

Tätowiergerät

Datierung

2012

Sammlung

Strafvollzugsmuseum Ludwigsburg

Richtblock- und Beil

circa ein Meter hoher Richtblock aus Holz mit einer Mulde für den Kopf und daran gelehnt ein Richtbeil mit kegelförmiger Klinge und einem langen Holzgriff, Objekt im Strafvollzugsmuseum

Mit dem Richtbeil wurde in Preußen noch bis in die 30er Jahre des 20. Jahrunderts hingerichtet, bis es 1936 endgültig von der Guillotine abgelöst wurde.

circa ein Meter hoher Richtblock aus Holz mit einer Mulde für den Kopf und daran gelehnt ein Richtbeil mit kegelförmiger Klinge und einem langen Holzgriff, Objekt im Strafvollzugsmuseum

Richtblock- und Beil

Der Richtblock stammt aus Berlin-Moabit, vermutlich aus dem Zellengefängnis Lehrter Straße oder aus der Strafanstalt Plötzensee, wo ab 1878 die Hinrichtungen stattfanden.

Objektbezeichnung

Richtblock- und Beil

Datierung

19./20. Jahrhundert

Sammlung

Strafvollzugsmuseum Ludwigsburg

Schautafel Fremdkörperschlucker

Schautafel aus der Lehrmittelsammlung des Strafvollzugsmuseums über den Fremdkörperschlucker Gefangener 4511 H., der fünf Gegenstände, darunter eine schwarze Büroklammer, verschluckte, die am 9.7.1930 vias naturalis wieder abgingen

Mit dem Schlucken von Fremdkörpern setzen sich die Gefangenen einem großen gesundheitlichen Risiko aus.

Schautafel aus der Lehrmittelsammlung des Strafvollzugsmuseums über den Fremdkörperschlucker Gefangener 4511 H., der fünf Gegenstände, darunter eine schwarze Büroklammer, verschluckte, die am 9.7.1930 vias naturalis wieder abgingen

Schautafel Fremdkörperschlucker

Diese Schautafel eines Fremdkörperschluckers datiert auf den 9. Juli 1930 ist Teil der Lehrmittelsammung des Strafvollzugsmuseums.

Objektbezeichnung

Schautafel Fremdkörperschlucker

Datierung

1930

Sammlung

Strafvollzugsmuseum Ludwigsburg

Englisches Hemd

Leibfessel aus Leder, genannt Englisches Hemd, welches das Anliegen der Arme an den Körper erzwingt, auf einem blauen Häftlingshemd an einer gelben Kleiderpuppe

Im Vollzugs-Jargon wird diese Zwangsjacke aus Leder das "Englische Hemd" genannt.

Leibfessel aus Leder, genannt Englisches Hemd, welches das Anliegen der Arme an den Körper erzwingt, auf einem blauen Häftlingshemd an einer gelben Kleiderpuppe

Englisches Hemd

Zum Einsatz kam die Zwangsjacke als Disziplinarmaßnahme bei Ausbruchsversuchen, tätlichen Angriffen oder Arbeitsverweigerung, anstelle von Hand- und Fußfesseln, oder der eisernen Hosenträger. In das Englische Hemd eingeschnürt war der Gefangene für mehrere Stunden bewegungsunfähig.

Objektbezeichnung

Englisches Hemd

Datierung

19./20. JH

Sammlung

Rechtsaltertümer, Strafvollzugsmuseum Ludwigsburg

Pizzaofen

Selbstgebauter Pizzaofen der RAF aus einer alten Keksdose, mit Alufolie ausgelegt und mit einem Metallgestell, auf dem eine rote Kerze angebracht ist, als Objekt im Strafvollzugsmuseum ausgestellt

Es roch immer so verdächtig nach Pizza, obwohl Pizza bis heute nicht auf dem Speiseplan der Anstaltsküche steht.

Selbstgebauter Pizzaofen der RAF aus einer alten Keksdose, mit Alufolie ausgelegt und mit einem Metallgestell, auf dem eine rote Kerze angebracht ist, als Objekt im Strafvollzugsmuseum ausgestellt

Pizzaofen

Aus einer alten Keksdose bastelte Jan Carl Raspe während der Untersuchungshaft in Stammheim diesen Pizzaofen. Gefunden wurde er in der Zelle von Andreas Baader.

Objektbezeichnung

Pizzaofen RAF

Datierung

1975

Sammlung

Strafvollzugsmuseum Ludwigsburg

Kuchenversteck mit fünf Sägeblättern

zugeschweißter, rechteckiger Frühstückskuchen, der in der Mitte aufgeschnitten wurde, wodurch fünf hauchdünne Sägeblätter zum Vorschein kamen, die in ihm versteckt worden waren, Objekt des Stravollzugsmuseums

Bei der Kontrolle fiel auf, dass das angegebene Nettogewicht von 300 g deutlich überschritten wurde.

zugeschweißter, rechteckiger Frühstückskuchen, der in der Mitte aufgeschnitten wurde, wodurch fünf hauchdünne Sägeblätter zum Vorschein kamen, die in ihm versteckt worden waren, Objekt des Stravollzugsmuseums

Kuchenversteck mit fünf Sägeblättern

Ein Versteck für Ausbruchshilfsmittel: ein sogenannter „Frühstückskuchen“ aus Holland, in den fünf hauchdünne Sägeblätter verpackt worden waren.

Objektbezeichnung

Kuchenversteck mit fünf Sägeblättern

Datierung

1985/86

Sammlung

Strafvollzugsmuseum Ludwigsburg

Daumenschrauben

ein Paar Daumenschrauben, bestehend aus zwei Flügelkopfschrauben und einer einfachen Schraube in der Mitte, die auf einem Metallblättchen angebracht sind

Obwohl die Folter als Mittel der Rechtsfindung nicht mehr anerkannt ist, wird sie noch in der Hälfte aller Staaten zur Anwendung gebracht.

ein Paar Daumenschrauben, bestehend aus zwei Flügelkopfschrauben und einer einfachen Schraube in der Mitte, die auf einem Metallblättchen angebracht sind

Daumenschrauben

Die Folter – und damit einhergehend der Einsatz von Daumenschrauben – wurde in Württemberg im Jahr 1809 verboten.

Diese Daumenschrauben sind eine Nachbildung von 1930 und Teil der Lehrmittelsammlung des Museums.

Objektbezeichnung

Daumenschrauben (Nachbildung)

Datierung

1930

Sammlung

Strafvollzugsmuseum Ludwigsburg

Fluchtseil

Fluchtseil, 7,5 Meter lang, aus Bettlaken geknüpft mit einem Enterhaken aus einem Netzwerkkabel, beschlagnahmt im Oktober 1973 in der Vollzugsanstalt Ludwigsburg und mittlerweile Objekt des Strafvollzugsmuseums

Der Fluchtversuch an sich ist in Deutschland nicht strafbar. Begleitdelikte hingegen, wie Körperverletzung oder Sachbeschädigung, ziehen Strafen nach sich.

Fluchtseil, 7,5 Meter lang, aus Bettlaken geknüpft mit einem Enterhaken aus einem Netzwerkkabel, beschlagnahmt im Oktober 1973 in der Vollzugsanstalt Ludwigsburg und mittlerweile Objekt des Strafvollzugsmuseums

Fluchtseil

Dieses 7,5 Meter lange Fluchtseil wurde aus Bettlaken geknüpft und an einem Ende mit einem Netzwerkkabel als Enterhaken beschwert. Es wurde im Oktober 1973 bei einem Ausbruchsversuch in der Vollzugsanstalt Ludwigsburg sichergestellt.

Objektbezeichnung

Fluchtseil

Datierung

1973

Sammlung

Strafvollzugsmuseum Ludwigsburg

Tätowiervorlage Alicorn

Tätowiervorlage auf DNA4-Blatt mit fünf farbigen Motiven, einem geflügelten Einhorn, drei verschiedenen Teufelsköpfen und einer Rose. Die Vorlage wurde 1988 in der Vollzugsanstalt Luswigsburg gefunden und ist mittlerweile Objekt des Strafvollzugsmuseums.

Tätowieren ist im Gefängnis nicht erlaubt. Trotzdem werden immer wieder solche Vorlagen bei den Gefangenen gefunden.

Tätowiervorlage auf DNA4-Blatt mit fünf farbigen Motiven, einem geflügelten Einhorn, drei verschiedenen Teufelsköpfen und einer Rose. Die Vorlage wurde 1988 in der Vollzugsanstalt Luswigsburg gefunden und ist mittlerweile Objekt des Strafvollzugsmuseums.

Tätowiervorlage

Diese Tätowiervorlage mit fünf farbigen Motiven sind 1986 in der Vollzugsanstalt Ludwigsburg entstanden.

Objektbezeichnung

Tätowiervorlage

Datierung

1986

Sammlung

Strafvollzugsmuseum Ludwigsburg