Richtblock- und Beil

circa ein Meter hoher Richtblock aus Holz mit einer Mulde für den Kopf und daran gelehnt ein Richtbeil mit kegelförmiger Klinge und einem langen Holzgriff, Objekt im Strafvollzugsmuseum

Mit dem Richtbeil wurde in Preußen noch bis in die 30er Jahre des 20. Jahrunderts hingerichtet, bis es 1936 endgültig von der Guillotine abgelöst wurde.

circa ein Meter hoher Richtblock aus Holz mit einer Mulde für den Kopf und daran gelehnt ein Richtbeil mit kegelförmiger Klinge und einem langen Holzgriff, Objekt im Strafvollzugsmuseum

Richtblock- und Beil

Der Richtblock stammt aus Berlin-Moabit, vermutlich aus dem Zellengefängnis Lehrter Straße oder aus der Strafanstalt Plötzensee, wo ab 1878 die Hinrichtungen stattfanden.

Objektbezeichnung

Richtblock- und Beil

Datierung

19./20. Jahrhundert

Sammlung

Strafvollzugsmuseum Ludwigsburg

Englisches Hemd

Leibfessel aus Leder, genannt Englisches Hemd, welches das Anliegen der Arme an den Körper erzwingt, auf einem blauen Häftlingshemd an einer gelben Kleiderpuppe

Im Vollzugs-Jargon wird diese Zwangsjacke aus Leder das "Englische Hemd" genannt.

Leibfessel aus Leder, genannt Englisches Hemd, welches das Anliegen der Arme an den Körper erzwingt, auf einem blauen Häftlingshemd an einer gelben Kleiderpuppe

Englisches Hemd

Zum Einsatz kam die Zwangsjacke als Disziplinarmaßnahme bei Ausbruchsversuchen, tätlichen Angriffen oder Arbeitsverweigerung, anstelle von Hand- und Fußfesseln, oder der eisernen Hosenträger. In das Englische Hemd eingeschnürt war der Gefangene für mehrere Stunden bewegungsunfähig.

Objektbezeichnung

Englisches Hemd

Datierung

19./20. JH

Sammlung

Rechtsaltertümer, Strafvollzugsmuseum Ludwigsburg

Eiserne Handstange

zwei eiserne Handschließen, die über einen Stab miteinander verbunden sind, an deren Mitte zusätzlich eine Eisenkette befestigt ist

Die Insassen des Zuchthauses Ludwigsburg mussten jeden Tag schwere Eisenketten tragen, die ihren Körper - neben der harten Arbeit - zusätzlich schwächten.

zwei eiserne Handschließen, die über einen Stab miteinander verbunden sind, an deren Mitte zusätzlich eine Eisenkette befestigt ist

Eiserne Handstange

Zwei Handschellen, die über einen Stab miteinander verbunden sind, mit einer Eisenkette zur Fixierung an der Wand.

Objektbezeichnung

Eiserne Handstange

Datierung

18. Jahrhundert

Sammlung

Strafvollzugsmuseum Ludwigsburg

Guillotine

Zwischen 1938 und 1945 wurden mindestens 14 solcher standardisierte Fallbeilmaschinen des Model T in der Haftanstalt Tegel fertiggestellt.

Guillotine

Zwischen 1945 und 1949 wurden noch 12 Hinrichtungen im Zellengefängnis Lehrter Straße auf dieser Guillotine vollzogen. Am 11. Mai 1949 fand die letzte Hinrichtung am Raubmörder und Sittlichkeitsverbrecher Berthold Wehmeyer  – nur wenige Tage vor Inkrafttreten des Grundgesetztes – statt.

Objektbezeichnung

Guillotine Berlin-Moabit

Datierung

Zwischen 1938 – 1945

Sammlung

Dauerleihgabe des Deutschen Historischen Museums

„Eiserner Hosenträger“

Leibfessel mit Schultergurten aus Eisen mit einer Eisenkette, als Objekt im Strafvollzug ausgestellt

"Ihr sasset gebunden, in steter Furcht des Todes, mit Ketten, grossen eisernen Ketten an Händen und Füssen kreutz-weiß geschlossen, in eisernen Hosenträgern an die Wand wie geschmiedet"

Leibfessel mit Schultergurten aus Eisen mit einer Eisenkette, als Objekt im Strafvollzug ausgestellt

"Eiserner Hosenträger"

Die Leibfessel, genannt „Eiserner Hosenträger“ stammt aus dem Zucht-und Arbeitshaus Ludwigsburg des 19. Jahrhunderts.

Objektbezeichnung

Leibfessel „Eiserner Hosenträger“

Datierung

19. Jahrhundert

Sammlung

Strafvollzugsmuseum Ludwigsburg

Rastatter Guillotine

Guillotine, Baujahr 1946 und im Ausstellungsraum des Museums stehend, besteht aus einer Holzbank mit vorgelagertem Schlitten, auf dem der Verurteilte fixiert, in die Horizontale gebracht und mithilfe von auf der Unterseite befestigten Rollen auf der Holzbank nach vorne bis zum Kopfteil gezogen wird. Kopfteil besteht aus einer hölzernen Halskrause, die angehoben werden kann, einem Auffangbehältnis für den Kopf und einem circa drei Meter hohem Eisengerüst, an dem das, an einem Gewicht befestigte Fallbeil hängt, dass durch einen Hebel an der Seite des Kopfteils gelöst wird, als Objekt im Strafvollzugsmuseum ausgestellt

Mit der Hinrichtung des Raubmörders Richard Schuh in Tübingen wurde am 18. Februar 1949 das letzte Mal ein Todesurteil eines westdeutschen Gerichtes vollstreckt.

Guillotine, Baujahr 1946 und im Ausstellungsraum des Museums stehend, besteht aus einer Holzbank mit vorgelagertem Schlitten, auf dem der Verurteilte fixiert, in die Horizontale gebracht und mithilfe von auf der Unterseite befestigten Rollen auf der Holzbank nach vorne bis zum Kopfteil gezogen wird. Kopfteil besteht aus einer hölzernen Halskrause, die angehoben werden kann, einem Auffangbehältnis für den Kopf und einem circa drei Meter hohem Eisengerüst, an dem das, an einem Gewicht befestigte Fallbeil hängt, dass durch einen Hebel an der Seite des Kopfteils gelöst wird, als Objekt im Strafvollzugsmuseum ausgestellt

Guillotine

Drei baugleiche Guillotinen fertigte die Firma Tiggemann ab 1946 für Dortmund, Rastatt und Mainz. Dennoch unterscheidet sich die Rastatter Guillotine wesentlich durch den angebrachten Schlitten mit den Fixierbändern. Eine Forderung des badischen Scharfrichters Willhelm Burkhart, die nachträglich ergänzt werden musste.

Objektbezeichnung

Rastatter Guillotine

Datierung

1946

Sammlung

Dauerleihgabe des Badeischen Landesmuseum Karlsruhe

Schandgeige

zweiteilige Schandgeige aus Holz, die von der Form her an das gleichnamige Musikinstrument erinnert, mit einer großen Aussparung für den Kopf und zwei kleinen für die Hände, als Objekt im Strafvollzugsmuseum ausgestellt

Den Namen verdankt sie ihrer violinenähnlichen Form. Musik erklang beim Anlegen kaum, eher Wehklagen, Spott und Hohn.

zweiteilige Schandgeige aus Holz, die von der Form her an das gleichnamige Musikinstrument erinnert, mit einer großen Aussparung für den Kopf und zwei kleinen für die Hände, als Objekt im Strafvollzugsmuseum ausgestellt

Schandgeige

Die Schandgeige kam bei kleinere Vergehen und Zänkereien zum Einsatz. Den Beschuldigten wurde das hölzerne Gerät um Hals und Arme gelegt und an einem Seil an Markttagen über den Marktplatz geführt und so Schimpf und Schande ausgesetzt. Ein mobiler Pranger.

Objektbezeichnung

Schandgeige

Datierung

19. Jahrhundert

Sammlung

Dauerleihgabe des Elztalmuseum Waldkirch

Zellentür

schwere, historische Haftzellentür mit Eisenscharnieren

Die Zellentüren des neuen Tollhaus waren mit Eisen verstärkte Eichentüren mit Essenklappen

schwere, historische Haftzellentür mit Eisenscharnieren

Zellentür

Im 1790 fertig gestellten Bau III war die erste psychiatrische Einrichtung des Landes Württemberg untergebracht. Daher trägt der Flügel der Gefängnisanlage auch den Namen „neues Tollehaus”.

Objektbezeichnung

Zellentür Bau III

Datierung

1790

Sammlung

Strafvollzugsmuseum Ludwigsburg